Was macht das Boot zum Seekajak?
In erster Linie natürlich die Quietsche-Ente am Bug, die mich in heiklen Situationen beschützt und mir Mut macht, weil sie immer gute Laune hat!Das Boot ist dreifach geschottet und hat eine Rundum-Leine. Die Rundumleine sollte nicht zu dünn sein, da man bei jeglichem Versuch, das Boot von außen zu mänövrieren, oder sich daran festzuhalten, auf diese Leinen angewiesen ist. Bei mir verläuft die Rundum-Leine im Bereich des Cockpits durch Plastik-Schläuche, was eine besonders angenehme Handhabung ermöglicht. Man sieht auf dem Bild noch einen der Scotch-Reflektor-Aufkleber. Die haben wirklich eine dramatische Wirksamkeit, wenn es darum geht, ein Kajak im Dunkel zu finden - sie reflektieren wie Hölle!
Ein Kompass ist ein unverzichtbarer Ausrüstungsgegenstand für ein Seekajak. Er muss nicht fest eingebaut sein, wie das bei meinem Boot der Fall ist. Ein Abnehmbarer leistet ebenso gute Dienste. Der unleugbare Vorteil eines fest Eingebauten besteht darin, dass man ihn nicht vergessen kann. Natürlich weiß jeder, dass ein Kompass durch metallische Gegenstände in seiner korrekten Arbeitsweise behindert wird. Aber wer denkt schon daran, wenn man die Gaskartusche im vorderen Schott unterbringt, weil sie gerade nur noch dort reinpasst! Am besten einmal ausprobieren und den Kompass dabei beobachten!
Decksgummis sind ebenfalls Bestandteil fast jeden Seekajaks. Sie sind möglicherweise verzichtbar, bieten aber vielfältige Möglichkeiten, etwas an Deck zu verstauen, was sonst quasi unmöglich ist. Allerdings sollte man ausgesprochen sparsam mit der Möglichkeit umgehen, Dinge an Deck zu platzieren. Bei mir sind im Bugbereich das Ersatzpaddel verstaut, die Lenzpumpe und der Contact-Tow. Wenn dann noch die Seekarte dazukommt, ist das schon ein überreichlich gedecktes Vordeck! Bzgl. Ersatzpaddel achte ich darauf, dass in einer Gruppe etwa je 3-4 Teilnehmer eines vorhanden ist. Hier ist auch die Vorleine zu sehen, die auf Slip gelegt ist. Ein einfacher Zug an der roten Kugel schmeißt die komplette Leine los - und ich kann mein Boot die Fischtreppe zur Schwentine daran hochziehen! Übrigens muss alles an Deck zusätzlich gegen Verlieren gesichert sein - auch die Pumpe, deren Sicherungsleine auf dem Foto lose in der Gegend baumelt! Bei einem Start mit einem reich bespickten Vordeck durch eine brechende Brandung hat mir die See einmal ziemlich deutlich das Prinzip "clean deck" vor Augen geführt. Ich musste dann zurückpaddeln und meine Habseligkeiten wieder einsammeln.
Unter Deck im Inneren des Cockpits ist meine fest eingebaute Lenzpumpe untergebracht und ein Knierohr, in dem ich meine Brille und eine Reihe von Snikkers jederzeit griffbereit verstaut habe (eigentlich würde ich statt Snikkers gerne Nuts mitführen - aber an die ist so schlecht ranzukommen). Die Schenkelpumpe hat mir schon oft wertvolle Dienste geleistet, weil ich mit ihr das Boot leeren kann, ohne das Paddeln aufzugeben. Aber natürlich stellt sie ein nicht unerhebliches Hindernis im Cockpit dar, was man mögen und worauf man sich einstellen muss. Immerhin gibt es bei mir keine Fußrasten, die auch eine potentielle Gefahrenquelle bei Aus- und Einstieg bedeuten können.Die Ausrüstung mit fest eingebauter und Handlenzpumpe erscheint vielleicht etwas overequipped. Allerdings ist eine fest eingebaute Pumpe weder zum Lenzen von fremden Booten zu gebrauchen, noch zum Lenzen vollgelaufener Schotten. Wenn man also auf etwas verzichten könnte, dann auf die feste eingebaute - aber leider auch nicht wirklich, wenn man wie ich auch viel alleine unterwegs ist 😏.
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